Bereits aus Entfernung ist ein konstanter Pfeifton zu hören. Beim Annähern wird der Ton durchdringender, bis Wind über die Haut streicht und ein rotierendes Leuchtobjekt an einem langsamen Pendel den dunklen Raum für sich beansprucht. Das aneinandergefügte Wellrohr ist mit digitale LEDs durchzogen, die Lichter verwischen durch die Rotation zu Kreisen. Mittig scheint die Struktur des Materials noch erkennbar, je weiter der Blick nach außen geht, desto diffuser wird das formgebende Material. Auf analogem Weg entsteht ein Pfeifton als auch ein Luftzug – gemeinsam beanspruchen sie mit Licht und Bewegung den Raum.

Das rotierende Objekt erinnert an einen Wirbel, dessen einzelne Partien mit einer Lichtkomposition, ähnlich wie Gedankenblitze, akzentuiert werden. Der Wirbel begegnet uns immer wieder in der Natur: Egal ob wir entspannt die Wasseroberfläche eines Flusses betrachten, energiegeladene Stürme die über die Erde fegen sehen oder gar an die Galaxie Milchstraße denken, in der wir uns selbst befinden. Der Aufbau des Objektes bildet Gehirnwellen ab, die in verschiedenen Zuständen beim Menschen messbar sind. Die Summe aller elektrischen Aktivitäten der Großhirnrinde erzeugt ein elektromagnetisches Feld. Man unterscheidet in Deltawellen (1–3Hz), Thetawellen (4–7Hz), Alphawellen (8–12Hz) und Betawellen (13–über 100Hz), welche u.a. Rückschlüsse auf den Schlaf und Wachzustände zulassen.

Bilder: Isabelle Kirsch, 2022